Natur erleben

Ein erlebnispädagogisches Projekt im Rahmen der Erzieherausbildung  am Berufskolleg Ehrenfeld

(Fortbildungstage im Berufspraktikum)

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Vorannahme

 

Konsequenzen für die Erzieherausbildung

 

 

Ziele

 

  1. Es soll eine Gruppensituation hergestellt werden, in der sich die Schüler/ innen wohlfühlen können.
  2. Die eigenen Fähigkeiten sollen erkannt und richtig eingeschätzt werden.
  3. Die Teilnehmerlinnen erleben elementare Natur (Feuer, Erde, Wasser, Luft, Tiere, Pflanzen) und schaffen einen Transfer für ihre zukünftige Berufsrolle und Berufsaufgaben.
  4. Die Teilnehmer/innen sollen erfahren, dass Erlebnis- und Naturpädagogik keinen belehrenden, sondern überwiegend experimentellen Charakter hat.
  5. Die Teilnehmer/innen sollen erleben, eine erlebnispädagogisch ausgerichtetes Projekt selbst zu entwickeln und durchzuführen.
  6. Das Projekt soll professionell, besonders aber unter dem Aspekt der Teamarbeit, ausgewertet werden.

 

Grundsätzliches

Es handelt sich um eine selbstorganisierte Fortbildung! Das Projekt setzt ein besonders hohes Maß an Eigenverantwortung und Teamfähigkeit voraus. Die Lerngruppe der Berufspraktikanten ist das TEAM. Neben dem (Groß-) TEAM gibt es noch verschiedene kleinere TEAMS zur Bearbeitung spezieller inhaltlicher Aspekte.

Zu den Aufgaben aller gehört:

 

Ort

ARBEITSGEMEINSCHAFT BURG WALDECK

Die ABW ist als gemeinnützig anerkannt und Mitglied des deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Adresse:

ABW in 56290 Dorweiler bei Kastellaun (Hunsrück), Telefon: 06762 - 7997

Projektidee und Leitung:

Georg Giesing / Frank Schneider        Lehrer am Berufskolleg Ehrenfeld, Köln

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Natur pur

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Eine Auswahl von Aktionen in der freien Natur – 

als Selbsterfahrung und Vorbereitung für die Arbeit mit Kindern

1. Das Erdfenster

Wir bilden Kleinteams aus jeweils 2 Personen. Wir suchen uns eine lichte Stelle im Wald. Der Boden soll weich sein und möglichst viel Laub haben. Einer legt sich auf den Boden, der andere bedeckt seinen Partner mit Laub oder weicher Erde. Das Gesicht, die Augen, der Mund und die Nase bleiben frei.

Nun kann die Welt durch ein Erdfenster betrachtet werden. Alles ist jetzt anders. Die Erde riecht, wir entdecken die unterschiedlichen Grüntöne der Blätter, die Erde wärmt und schützt uns, man kann auch die Erde hören, es gibt Geräusche, wir hören in uns rein, alles ist still und wir lassen uns viel Zeit.

Die Länge dieser Aktion bestimmen die Partner selbst. Es ist wichtig, dass diese Aktion in einer vertrauensvollen und entspannten Atmosphäre geschieht.

 

2. Wir gehen durch den "Wilden Bach."

Wir durchqueren den "Wilden Bach". Dies können wir in der Gruppe machen und – wenn nötig - hilft uns ein Seil dabei.

Wir können die Überquerung aber auch mit einem Partner durchführen ("Huckepackteam").

Wir fühlen wie das Wasser unsere Füße umspült. Das Wasser ist kalt, der Untergrund wird durch unsere Füße ertastet, denn wir wollen nicht ausrutschen oder gegen einen scharfen Stein stoßen. Vielleicht streift auch ein Fisch oder ein kleiner Molch unser Bein....

3. Wir suchen einen Baum

Wir suchen uns zunächst einen Freund auf den wir uns verlassen können. Nun gehen wir in den Wald. Wenn wir einen Ort gefunden haben an dem viele Bäume stehen, können wir mit unserem Spiel beginnen. Wir schließen unsere Augen und lassen uns von unserem Partner zu einem Baum führen. Dabei lassen wir uns viel Zeit und alles wird sehr behutsam gemacht, es ist so, als würde ein Blinder durch einen unbekannten Wald geführt. Haben wir einen Baum gefunden, soll der "Blinde" diesen Baum gründlich kennen lernen. Er tastet und streichelt, lässt seine Finger an der Rinde auf und ab gleiten. Jetzt werden Besonderheiten und Eigenheiten entdeckt. Auch die Nase wird benutzt, denn die Bäume duften wunderbar. Ein jeder Baum hat seinen eigenen Geruch. Bevor wir uns von dem Baum verabschieden, umarmen wir ihn, spüren seine Kraft und seine Stärke. Nun führt uns unser Partner wieder zum Ausgangsort zurück. Nach einer kleinen Verschnaufpause wollen wir wieder zu UNSEREM BAUM zurück und machen uns auf die Suche. Wir werden ihn finden.

 

 

4 . An einem Seil gehen

Wir spannen ein Seil zwischen zwei Bäumen. Die Strecke dazwischen soll möglichst abwechslungsreich sein. Nun ziehen wir uns die Schuhe aus, schließen die Augen und erfassen das Seil. Langsam gehen wir an dem Seil entlang, ertasten mit unseren Füßen den Untergrund, lassen uns von Gras kitzeln, ertasten mit den Zehen die kleinen Steine, merken die kleine Mulde usw. usf.

Der Weg ist beendet, wenn man mit geschlossenen Augen von dem einen zum anderen Ende des Seils angekommen ist. Bei dieser Aktion sollte nicht "gedrängelt" werden. Jeder hat Zeit genug die Strecke in Ruhe zu gehen. Wir können uns aber auch einen Partner suchen der uns hilft.

 

5. Den Wald kann man hören

Wir bilden kleine Partnergruppen, suchen uns einen stillen Platz im Wald. Nun legen oder setzen wir uns unter einen Baum, schließen die Augen und hören die "Stimmen der Natur."

6. Spiel mit dem Wasser

Unserer Phantasie ist jetzt keine Grenze gesetzt. Nur mit unseren Händen (Fingern) "bearbeiten" wir das Wasser. Wir spritzen, schöpfen, schnipsen, machen Wellen usw. usf. Wer hat noch mehr Ideen? Wir können auch dazu Steine nehmen.

 

7. Unser Traumhaus

Aus verschiedenen Naturmaterialien bauen wir unsere Traumhäuser. Gut eignen sich Steine, Stöcke, Blätter usw., doch wir wollen dabei die Natur nicht zerstören oder plündern.

 

8. Wann kracht es

Zwischen zwei Steinen legen wir ein großes Blatt. Wir können dieses Blatt auch durch weitere Steine befestigen. Nun legen wir abwechselnd kleine Naturgegenstände auf das Blatt (Kiesel, Hölzchen, weitere Blätter usw. usf.).

Das Spiel ist beendet, wenn das Blatt nicht mehr hält, herausrutscht oder unser Bauwerk "zusammenkracht".

 

          

9. Blinde Karawane

Die Teilnehmer dieses Spiels gehen vorher in den Wald (auf die Wiese, zum Bach usw.) und suchen verschiedene Materialien. Diese Materialien werden in der Gruppe betrachtet. Nun spannen wir ein Seil zwischen zwei bzw. mehreren Bäumen. Die gesammelten Gegenstände werden vorher an dem Seil befestigt (wie Wäsche auf der Leine, vielleicht in Abständen von 1 bis 2 Meter). Nun bilden sich Paare. Jeweils ein Spieler wird mit geschlossenen Augen von seinem Partner an dem Seil entlanggeführt. Der "blinde Spieler" muss die Gegenstände genau beschreiben ( Was ist das? Wie fühlt es sich an? ) Nun erfolgt ein Wechsel. Viel Spaß macht das "Gehen am Seil" auch ohne Schuhe und Strümpfe!

 

 

10. Wir sammeln die Farben der Natur

Jeder Spieler sammelt in einen Beutel (evtl. Folientasche) die verschiedensten Farben der Natur. Das Suchen findet im Wald, auf der Wiese usw. statt. Für das Suchen und Sammeln haben wir 15 - 30 Minuten Zeit. Nun kommen wir wieder als Gruppe zusammen und zeigen unsere Schätze. Wir bilden auf einem weißen Tuch Farbgruppen. Ausblick: Die Sammlung kann später in Gläsern usw. aufbewahrt werden, so können wir auch beobachten, wie sich Farben verändern. Oder: Wir suchen Begriffe für unsere Farben. Oder: Wir pressen Pflanzenteile, gestalten damit Bilder.

Bei dieser Aktion sollte uns besonders bewusst sein, dass WIR UNSERE NATUR SEHR SORGFÄLTIG BEHANDELN UND AUCH SCHÜTZEN.

Deshalb nehmen wir nur sehr kleine Dinge, die die Natur nicht zu sehr beschädigen.

 

 

Aus: Zimmer, R. (1997): Sinneswerkstatt. Freiburg.

Ideensammlung:

Ingrid WinkIer,Salwa Alkatib, Sonja Baumann, Figen Karakus, Cornelia Nitsche, Katrin Schild, Ilona Thrien, Jasmin Dreßler, Brigitte Richter, Elif Calgin, Semra Torun, Maija Alpert, Georg Giesing

Projektidee und Leitung:

Georg Giesing

Kollegschule Weinsbergstraße

Weinsbergstraße 72

50823 Köln Tel.: 0221/9514930

Druck & Gestaltung: Frank Schneider

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